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Ein offener Brief

 an den Präsidenten der Russischer Föderation

 Wladimir Wladimirowitsch Putin
 




Sehr geehrter Herr Präsident!

 

Mit der riesigen Begeisterung hat das ganze tatarische Volk Ihre Rede in seiner Muttersprache, die während des Feierns des tausendjährigen Jubiläums von Kazan gehalten worden war, wahrgenommen. Mit einem nicht kleineren Enthusiasmus unterstützen wir Ihre Initiativen zum Verwenden eines Teiles des Budgets für die Lösung der sozialen Aufgaben.Die Tataren, wie auch die Vertreter anderer Völker Russischer Föderation, verbinden diese zwei Ereignisse mit der tiefen Hoffnung darauf, dass sich endlich in unserem Land normale Beziehungen zwischen den Völkern des multinationalen Staates etablieren, die Gleichheit und respektvolle Beziehung zu den nationalen Kulturen und den Traditionen vorsehen, wobei es keine "ältere" und „jüngere Brüder » unter Ethnien geben wird, der Grund für nationalen und religiösen Zwist verschwindet, die Qullen des Faschismus und der blutigen Konflikte auch ver-schwinden.

Wir verstehen gut, dass die kulturelle Wiedergeburt der Völker, ihre Heilung von den moralischen und physischen Verletzungen, die ihnen wie in den Jahren des Zarismus, als auch in den Jahren der sowjetischen Macht unverdient zugefügt wurden, und auch die Korrektur der falschen Vorstellungen von ihnen im öffentlichen Bewusstsein Russlands langwierige Prozesse sind, die einmalig, mit einem Befehl oder einer Verfügung von oben nicht gelöst sein können.

Gleichzeitig gibt es Probleme, die unser Volk längst beunruhigen, die Ihre, Wladimir Wladimirowitsch, unmittelbare Teilnahme, als des Präsidenten unseres Landes erfordern, und die in kürzester Zeit erfolgreich gelöst werden können.

Es geht um das Schicksal der Bewohner der Dörfer Musljumowo, Tatarische Karabolka, Ust-Bagarjak und anderer aus dem Kunaschak Bezirk im nördlichen Teil des Tscheljabinsk Gebietes, von denen überwiegende Mehrheit (mehr als 90 %) Tataren und Baschkiren sind. Sie wohnen schon mehr als 50 Jahre unter den Bedingungen der erhöhten Strahlung, die infolge der Unfälle auf "Majak" entstanden. Die Behörden haben die lokale Bevölkerung ohne entsprechende Vorbereitung bei der Liquidation der Folgen der Atomunfälle und sogar für medizinische Experimente unverschämt ausgenutzt.

In diesen Jahren wurde eine Menge der Beschlüsse betreffend die Verbesserung der Lebensbedingungen dieser unglücklichen Menschen gefasst, die bis heute nicht verwirklicht sind. Die Herzlosigkeit der Beamten kann Gemäß dem Artikel 2 der Konventionen der UNo « Über das Vorbeugen des Verbrechens des Genozides und die Strafe dafür» wie das Genozid in Bezug auf die lokalen Bewohner eingestuft werden.

Das langjährige ungelöste Problem hat dem Genofond der autochtonen Völker im Gebiet Tscheljabinsk einen enormen Schaden zugefügt und hat die schweren Folgen, die auch in anderen Regionen des Landes Auswirkungen haben. Die Vorfahren der Geschädigten lebten jahrtausendelang auf dieser Erde. Jetzt sterben dort von ganze Familien aus. Viele alte Sippen sind schon nicht mehr...

Kann sich ein Volk ruhig fühlen, wenn einige Tausende unserer Landsleute dem Aussterben ausgeliefert sind? Wenn der Staat, dessen Bürger wir alle sind, die verhältnis-mäßig kleinen Mittel unter den Bedingungen der Supergewinne vom Verkauf des Erdöles und des Gases, das aus unserer Erde und unserem Werk erworben ist, nicht finden kann? Wie kann man nur die Riesensummen im Stabilisierungsfond ansammeln und sie schamhaft im Ausland aufbewahren, wenn sogar die noch nicht geborenen Bürger wegen der Untätigkeit der Behörden dem Tod und der Invalidität ausgeliefert sind. Wie kann man dabei auf prunkhafte Feier und die Pracht der russischen Oligarchen ruhig schauen?

Sehr geehrter Wladimir Wladimirowitsch, wir bitten Sie, sich dringend mit den Fragen der Übersiedlung der Bewohner, die in der Strahlungszone des Tscheljabinsk Gebietes blieben, in ökologisch reine Bezirke, die ihrer traditionellen Lebensweise entsprechen; der Überlassung vor allem direkt oder indirekt Geschädigten lebelnslanger Privilegien, die mit den Schäden an ihrer Gesundheit verbunden sind, mit dem Verlust der Verwandten, ihrer angestammten Territorien, ihres Eigentums und des Einkommen und dgl.mehr durch Verschulden des Staates zu beschäftigen.

Wir rechnen damit, dass es zum konkreten Zeugnis wird, dass der Verfassungsschutz in unserem multinationalen Land nicht nur in Reden, sondern in Taten gewährleistet wird, es werden konkrete Handlungen für den Erhalt der Völker – des Haupteigentums Russischer Föderation- unternommen!

 

Der Brief wurde bei der Sitzung
 im tatarischen Kulturzentrum „Das Haus von Asadullajew“
in Moskau am 17.09.05 verfasst und von folgenden Personen unterzeichnet:
 

Belaschow S.I. Verlag „Russkaja Prawda“.
Bikbajew A.F. Mitglied des ZK der NDP „Watan (Vaterland)“
Iskandjarow G.A. , der Vorsitzende des Fonds der Entwicklung moslemischer Völker
Kamajewa R.H.
Karimowa N.H. – Präsidentin des Klubs „Der Intellektuelle“
Minatschow M.M. . –der Vorsitzende der NDP „Watan (Vaterland)“
Nasreddinow H.A. –das Mitglied der der NDP „Watan (Vaterland)“
Sahabutdinowa S.P.
Sementschuk R.H.
Halitow A.H. – der Gründer des moslemeischen Bundes von Russland
Huramschin T.S. –der Berater des Vollmächtigen Vertreters der Republik Baschkortostan;
Schakirowa (Habibullina) R.Sh. –Sängerin, verdiente Schauspielerin von Russland,
Schapowalowa O-S-
Schegidowitsch Ja. S. Laureat des staatlichen Preises der UdSSR in Wissenschaft und Technik.