Erstes KapitelDie Industrie des Todes
In Russland versteckt man den Tod unter der Erde … Überall auf dem Territorium Russlands sind unzählige Militärbetriebe, Kombinate für die Produktion der atomaren, chemischen, bakteriologischen Waffen, und auch Objekte für die Aufbewahrung dieser mörderischen Waffen untergebracht. Die Mehrheit von ihnen befindet sich unter der Erde. Oben ist eine Stadt, dort leben die Menschen, die Wälder rascheln, die Flüsse fließen, und unten macht sich die Industrie des Todes breit. Das wissen nur die, denen es "zusteht" und die, die dort arbeiten. Auch sie wissen nicht alles, und nur das, was sie betrifft - ganz gemäß dem Demokratieverständnis, dem die russische Administration schon immer frönte. Nur große Unfälle lassen von Zeit zu Zeit die unterirdischen Geheimnisse an die Oberfläche. Auch der Massenverfall hiesiger Bewohner lässt einen nachdenklich werden. Eine sehr hohe Sterblichkeit der Bevölkerung Russlands, eine starke Epidemie von Krebserkrankungen, die Verkürzung der Lebenserwartung, die Größe der Zahl psychisch Kranker, das Entstehen bisher unbekannter gefährlicher Erkrankungen - das alles ist das Ergebnis der Arbeit der Industrie des Todes... Die Waffen, die das russische Imperium in seinem Wahnsinn für die Vernichtung des "Feindes" vorbereitete, vernichten heute hauptsächlich das eigene Volk, vergiften es, lassen es vom Angesicht der Erde verschwinden … So kriecht der Tod an die Oberfläche heraus. Wir wollen Ihnen über den nuklearen Archipel berichten, der am Fuß der Uralberge liegt. Es geht um das Kombinat "Majak", das das Plutonium für die erste sowjetische Atombombe hergestellt hat und seine todbringende Arbeit bis jetzt fortsetzt. Dort werden die radioaktiven Abfälle mit der Strahlung von einer Milliarde Curie aufbewahrt. Deshalb wurden Tausende hiesiger Einwohner verstrahlt und vergiftet, sie kamen vorzeitig ins Grab… Heute noch setzt "Majak" Erde, Wasser und Luft durch die Strahlung der Vergiftung aus, verursacht Geburt entstellter und behinderter Krüppel, liefert Tausende von Menschen einem qualvollen Tod aus... Das Atommonster richtete sich auf der uralten Erde des tatarischen Volkes ein, im Uralgebirge, es nahm die besten Wälder und Täler, Seen und Flüsse von Tscheljabinsk. Hiesige Einwohner und Opfer der Tätigkeit des "Majaks" sind hauptsächlich Tataren... Ja, natürlich, selektiert die vom "Majak" ausgehende Strahlung nicht nach Nationalitäten, sie tötet alle. Aber "Majak", das auf der tatarischen Erde liegt, umgeben von den tatarischen Dörfern, löscht unsere Landsleute vollkommen aus - es vernichtet ihr uraltes, einst paradiesisches Land, das tausendjährige Volk der Tataren. Wir können feststellen, dass hier ein regelrechter Genozid stattfindet – ein nuklearer Genozid an den Tataren. Die tatarischen Dörfer des Bezirkes Kunaschak, die im Norden des Gebietes Tscheljabinsk liegen, haben eine alte und erlebnisreiche Geschichte. Und die Landschaft ist dort von einer erstaunlichen Schönheit. In Gebiet Tscheljabinsk sind alte Siedlungen von den Tataren (z. B. Arkaim), reiche Grabhügel von den Hunnen-Tataren, die schon viertausend Jahre alt sind, entdeckt worden. Die hier gefundenen goldenen Hunnenschätze werden in der Ermitage und in anderen Museen von St. Petersburg aufbewahrt. Die im Ural seit der Zeit des Propheten Noah lebenden alten Tataren bauten hier ihre Steinstädte, gossen als erste Eisen, Kupfer, machten Waffen, goldenen und silbernen Schmuck, pflügten die Erde, säten Korn, hinterließen kräftige und lebensfähige Nachfahren. Davon zeugen schriftliche Quellen, Epen, alte Städte, Grabhügel - die archäologischen Funde des tatarischen Volkes. Hier lebten die Erben des sagenumwobenen Königs Etzel, sie gründeten zehn tatarische Staaten auf dem Territorium von Wolga-Ural, Don-Irtysch, Kaukasus und der Krim. Es reicht schon, wenn wir uns an die tatarisch-türkischen Kaganate, an Wolga-Bulgarien, an den legendären tatarischen Staat Goldene Horde, an die Khanate von Sibirien, Astrachan, Kasan und das Khanat von der Krim erinnern. Und an jenen Orten, um die es in unserer Erzählung geht, entstandene starke Staaten der Ural-und Nogaj-Tataren... Der Allah beschenkte hiesige Orte reich mit den Schönheiten der Natur und Reichtümern. Hier unter der Erde gibt es reiche Vorkommen von Kupfer, Zink, Gold, Silber, Schwefel, Marmor und anderem. Wo das prähistorische Meer gewesen war, blieben unzählige blaue Seen. Man sagt, im Gebiet Tscheljabinsk gibt es etwa fünftausend Seen. Nur im Bezirk Kunaschak soll es 56 Seen geben. Unter ihnen gibt es riesige und bodenlose, wie die Seen, die in ihren Strudeln sogar himmlische Steine - Meteoriten - aufbewahren. Im Sommer 1949 wurden in diesen Orten sehr starke Sternschnuppenfälle beobachtet, ein so genannter Meteoritenregen. Ein riesiger Meteorit mit einem flammenden Schweif fiel ins Tschebakul und verursachte eine Wassersäule mit der Höhe von 20 Metern. Als ob der Himmel die Menschen über die künftige Tragödie dieses Landes benachrichtigen wollte! 1945 begann man auf Befehl Stalins, ein geheimes "Chemiekombinat" im Gebiet Tscheljabinsk zu bauen. Dieses todesbringende Kombinat wurde weit von Moskau entfernt, hinter dem Uralgebirge gebaut, direkt unter den tatarischen Dörfern. Das sowjetische Imperium sah, als es diesen Bau unternahm, viele Umstände voraus: die Abgelegenheit vom Zentrum für den Fall der Atomunfälle, die Nähe von den Turk-Steppen für die Durchführung von den nuklearen Tests, den Überfluss des Wassers für die durchlaufende Produktion, das Vorhandensein der Arbeitskraft in hiesigen tatarischen Dörfern. Natürlich, als man anfing, das Atomobjekt zu bauen, fragte man die Tataren, die hier lebten, nicht um Erlaubnis. Sie wurden ebenso nicht benachrichtigt, dass die Mehrheit von ihnen in ein paar Jahrzehnten infolge Krebserkrankungen von der weißen Welt verschwinden würde. So errichtete man in kaum 23 Jahren unter den tatarischen Dörfern eine Industrie des Todes, die nichts dergleichen in der Welt kannte. Und sie fing an, die Atombomben herzustellen. Oben sind tatarische Dörfer, die alte tatarische Stadt Kyshtym, die tausendjährigen Seen Karatschaj, Irtasch, Kysyl Tasch, Olagatsch, die Flüsse Tetscha, Meschalyk, die Natursümpfe... Hier nebenan - tausendjährige Hunnengrabhügel, die Grabstätten der Vorfahren, die tatarischen Friedhöfe... Nebenan große, alte tatarische Dörfer - Musljumowo, die Tatarische Karabolka, Ust-Bagarjak, Konschak und andere, überfüllt mit billiger Arbeitskraft. Und unten eine auf Kilometer breit gelegene Atomhölle, die tödliche Strahlung ausstrahlenden Uran-Graphit – Reaktoren, ein radiochemischer Betrieb für die Herstellung des Waffenplutoniums, ein chemisch-metallurgisches Werk für die Produktion der nuklearen Ladungen, ein Werk für die Herstellung der Ausrüstung für die Reaktoren, ein Werk für die Herstellung radioaktiver Isotope und Dutzende geheimer Werke... Dort werden Tausende von Tonnen der radioaktiven Abfälle unter der Erde in den natürlichen und künstlichen Behältern aufbewahrt, und Tausende von Tonnen dieser todbringenden Abfälle werden in die Gewässer auf der Erdoberfläche abgeleitet. Damals wussten die Menschen ja noch nicht, was das Kombinat herstellt, womit es den Menschen droht. Das Kombinat "Majak" war von Anfang an verurteil, unzählige Unfälle und Katastrophen zu erleben. Erstens, hatte das Land weder Erfahrung in der Atomproduktion, noch die entsprechende Technik, und, zweitens, herrschte hier die traditionelle russische Schlamperei, die Hoffnung auf das russische "Vielleicht". Nach jedem Unfall verbreitete sich ringsum die tödliche Strahlung, die Arbeiter starben direkt an ihren Arbeitsplätzen, wurden verstrahlt, verkrüppelt. Das "Majak" leitete von seinen ersten Tagen an radioaktive Abfälle, den ganzen Schmutz in die Tetscha ab, einen wunderschönen Fluss... An den Ufern dieses Flusses lebten tatarische Dörfer weiter, die Menschen angelten, wuschen ihre Wäsche, mähten Gras für das Vieh. Niemand wusste, welche tödliche Bedrohung die Gewässer des bekannten Flusses trugen, und die kompetenten Organe schwiegen und bewahrten "das staatliche Geheimnis". So begann die sowjetische Macht einen nicht erklärten nuklearen Krieg gegen das eigene Volk. Wir werden Ihnen nur über einige Ereignisse und Opfer dieses Krieges erzählen... Das Kombinat "Majak" wurde 1948 eröffnet, und sofort passierte ein großer Unfall. Für die Abkühlung der Atomreaktoren fehlte es an Wasser. Der Unfall wurde praktisch ohne Arbeit zu unterbrechen beseitigt, doch haben alle Arbeiter dieser Schicht tödliche Strahlung abbekommen. Im Übrigen geschahen auch danach unzählige große und kleine Unfälle, man lernte, sie zu beseitigen, ohne die Reaktoren anzuhalten. Das heißt, die Menschen wurden unmittelbar in die Zone der Strahlung geschickt, was einen sicheren Tod bedeutete. Daraufhin begann man schon 1949, die ersten Opfer der Strahlenkrankheit zu registrieren. In jenen Jahren wurden keine Sicherheitsregeln befolgt, die radioaktiven Abfälle wurden direkt in die Flüsse und die Seen abgeleitet. So leitete man nur in den Jahren 1949-1951 radioaktive Abfälle mit der Intensität der Strahlung von 2,76 Millionen Curie in den Fluss Tetscha ab. Diese radioaktive Verschmutzung erreichte über die Flüsse Isset und Tobol das Nordnordpolarmeer. In den ersten drei Jahren der Produktionstätigkeit des "Majak" wurden mehr als 120 Tausend Menschen verstrahlt, die in der Region Uralsk wohnten. Und unter ihnen waren nicht wenige Tataren aus den Dörfern der Tscheljabinsk-, Kurgan- und Swerdlowskgebiete. Wie aus dem Buch W. M. Kuznetsows "Die nukleare Sicherheit" (Moskau, 2002) ersichtlich ist, gab es im Kombinat "Majak" nicht wenige Unfälle, die mit der radioaktiven Ansteckung verbunden waren. Z. B.: Die Hauptfälle im Kombinat "Majak": 15. März 1953 - Eine SKR im Werk N 25. Das Personal des Werks wurde verstrahlt; (SKR - die spontane Kettenreaktion, d.h. das Ausfließen der Strahlung. - F.B.) 13. Oktober 1954 - Eine Panne der technologischen Einrichtung und die Zerstörung einiger Teile des Gebäudes; 21. April 1957 - eine SKR im Werk N 20 in dem Sammler der Oxalatdekantaten nach der Filtrierung der Ablagerung von Oxalat des angereicherten Urans. Sechs Menschen (vier Frauen und zwei Männer) bekamen die Strahlungsdosen von 300 bis zu 1000 BÄR (biologisches Äquivalent von Röntgen), eine Frau starb daran; 29. Juli 1957 - die Explosion des Aufbewahrungsortes der radioaktiven Abfälle O.K.); (hier offenbar ein Fehler - die Explosion geschah am 29. September 1957- F.B.) 2. Oktober 1958 – eine SKR im Werk N 20. Es wurden Versuche bezüglich der Bestimmung der kritischen Masse des bereicherten Urans in einem zylindrischen Behälter bei verschiedenen Konzentrationen des Urans in der Lösung durchgeführt. Das Personal verletzte die Regeln und die Instruktionen über die Arbeit mit nuklearen Stoffen. Im Moment der SKR bekam das Personal die Strahlungsdosen zwischen 7600 und 13000 BÄR. Drei Menschen kamen um, ein Mensch erkrankte an Strahlenkrankheit und erblindete. 28. Juli 1959 – eine Panne der technologischen Einrichtung ; 5. Dezember 1960 – eine SKR im Werk N 20. Fünf Menschenhaben eine hohe Strahlendosis erhalten; 26. Februar 1962 – eine Explosion in der Sorbtionssäule D, die Zerstörung der Einrichtung; 7. September 1962 – eine SKR im Werk N 20. Drei kleine Auswürfe; 16. Dezember 1965 – eine SKR im Werk N 20 dauerte 14 Stunden; 10. Dezember 1968 – eine SKR im Werk N 20. Die Lösung des Plutoniums wurde in einen zylindrischen Container mit einer gefährlichen Konfiguration gegossen. Ein Arbeiter erkrankte an der Strahlenkrankheit, wonach ihm beide Beine und die rechte Hand amputiert wurden; 11. Februar 1976 – ein radiochemischer Betrieb für die Überarbeitung der Atomstoffe, die Abteilung der Extraktionsreinigung der Lösungen des strahlungsreichen Plutoniums. Als Ergebnis der unqualifizierten Handlungen des Personals entwickelte sich eine autokathalytische Reaktion der konzentrierten Stickstoffsäure mit der organischen Flüssigkeit mit einer komplizierten Zusammensetzung. Der Apparat explodierte, es wurden der Platz für Kontrollmeßgeräte, Scheidewände und Überdeckungen des Canyons zerstört. Es fand eine radioaktive Verschmutzung der Räume der Reparaturzone und anliegenden Betriebsterritoriums statt. Der Index nach der Skala IIIEC - 3; 2. Oktober 1984 – eine Explosion der Vakuumausrüstung des Reaktors; 16. November 1990 - eine Explosionsreaktion in den Tonnen mit Reagent. Zwei Menschen bekamen chemische Brandwunden, einer starb; 17. Juli 1993 – ein Unfall im Radioisotopenwerk des Kombinats "Majak" mit der Zerstörung der Adsorbtionssäule und einem Ausstoß in die Umwelt einer kleinen Menge der Alpha-Aerosole. Die Druckentlastung der Säule CH-04 geschah unter der Wirkung der Gase, die sich bei exotermischer Selbstzerlegung des Adsorbents D (Anionit WP-1 AP) wegen der Wechselwirkung mit den Nitraten bei der Erhöhung der Temperatur in der Schicht des Adsorbents bis zu 130 Grad entwickelten. Die Gasentwicklung war sehr intensiv, fast explosionsartig. Die Erhitzung der Harze bis zu einer so hohen Temperatur geschah wegen der Trockenlegung der Schicht des Adsorbents und Sorbtion darauf einer bedeutenden Menge von Plutonium-238 (etwa 400 g). Der Ausstoß von den Alpha-Aerosolen hat 0,2m Curie, oder 3 % des ganztägigen äußerst zulässigen Niveaus für Kombinat "Majak" nicht übertroffen. Dabei war der Strahlungsausstoß innerhalb der Produktionsräume der Abteilung lokalisiert; 2. August 1993 – ein Unfall auf der Linie der Ausgabe der Pulpe von der Anlage für die Reinigung flüssiger radioaktiver Abfälle (das Werk N 20 im Kombinat "Majak"): es geschah ein Zwischenfall, der mit der Druckentlastung der Rohrleitung (als Ergebnis der Korrosion) und dem Gelangen von etwa zwei Kubikmetern der radioaktive Pulpe auf die Erdoberfläche auf dem Werksplatz verbunden war, dabei erwiesen sich etwa hundert Quadratmeter der Oberfläche als verschmutzt. Die Druckentlastung der Rohrleitung führte zum Ausfluss auf die Erdoberfläche der radioaktiven Pulpe mit der Aktivität von etwa 0,3 Curie. Die radioaktive Spur wurde lokalisiert, der verschmutzte Boden wurde entfernt; 27. Dezember 1993 - ein Zwischenfall geschah auf Radioisotopenwerk des Kombinats "Majak", wo bei dem Ersatz des Filters FPP auf der Anlage 3 ein Ausstoß der radioaktiven Aerosole in die Atmosphäre geschah. Der Ausstoß enthielt 0,033 Curie von der Alpha - Aktivität 0 und 0, 36 Millicurie von der Beta-Aktivität. Am 4. Februar 1994 wurde im Werk N 235 des Kombinats "Majak" ein erhöhter Ausstoß der radioaktiven Aerosole registriert: 2 Tagesnormen von der der Beta-Aktivität, von Cäsium 137 Tagesnormen, die summarische Aktivität - 15,7 Millicurie. Das Aerosol wurde in den ausgeleerten Hydroschlössern des angehaltenen Verglasungsofens gebildet; 30. März 1994 - bei dem Übergang auf den Reserveventilator im Werk N 45 des Kombinats "Majak" ist eine Überschreitung des täglichen Ausstoßes von 137 - in 3, der Beta-Aktivität - in 1,7, des Alpha - Aktivität - in 1, 9 Mal festgehalten; Vom 20. Mai bis 23. Mai 1994 ist nach dem System der Ventilation des Gebäudes 120/12 des Werks N 235 des Kombinats "Majak" ein Ausstoß mit der summarischen Aktivität 10,4 Millicurie der Beta-Aerosole geschehen. Der Ausstoß bildete 1378 % vom festgelegten Kontrollniveau von Zäsium; Am 7. Juli 1994 wurde im Gerätewerk N 40 des Kombinats "Majak" ein radioaktiver Fleck mit der Fläche von einigen Quadratdezimetern entdeckt. Die Leistung der Expositionsdosis bildete 500 Mikrocurie. Der Fleck entstand als Ergebnis der Ausflüsse aus der dicht gemachten Kanalisation des Werks N 45; 31. August 1994 wurde ein erhöhter Ausstoß von den Radionukliden in den atmosphärischen Schornstein des Gebäudes 101 des Radiochemiewerkes des Kombinats "Majak" registriert. Der summarische Ausstoß bildete 238,8 Millicurie, wobei der Anteil des 137 4,36 % des jährlichen maximal zulässigen Ausstoßes von diesem Radionuklid bildete. Der Grund des erhöhten Ausstoßes von den Radionukliden war die Druckentlastung von Uranstangen des Reaktors BBER-440 bei der Durchführung der planmäßigen Operation. Die Abschnitte der unbelasteten Enden von als Ergebnis der Entstehung des unkontrollierbaren elektrischen Bogens, der zur thermischen Zerstörung der Hüllen von einigen Uranstangen führte. Bei der Untersuchung wurde festgestellt, dass die Arbeiter einige Verstöße gegen amtliche Arbeitsinstruktionen zuließen: Am 24. März 1995 wurde im Werk N 235 des Kombinats "Majak" eine 19fache Überschreitung der Belastung des Apparates AD-6531-1 von Plutonium festgestellt. Das kann man als einen nuklear-gefährlichen Zwischenfall betrachten. Der Grund des Zwischenfalles waren Verstöße von den Arbeitern des Unternehmens gegen technologische Dienstordnungen; Am 15. August 1995 entdeckte man beim Verglasungsofen der hochaktiven SHR EP-500/1-r, dass das kühlende Wasser in den Raum unter dem Ofen durchfloss. Der Betrieb des Ofens in dem Regelregime wurde eingestellt. Ein wahrscheinlicher Grund des Durchfließens war der Eingang des Kondensates eines der dehermetisierten Elemente des Konturs des Abkühlungsystems; Am 21. Dezember 1995 haben beim Aufteilen des thermometrischen Kanals vier Arbeiter des Kombinats "Majak" eine hohe Strahlendosis erhalten (1,69; 0,59; 0,45; 0,34 BER. Der Grund des Zwischenfalles war der Verstoß von den Arbeitern des Unternehmens gegen die technologischen Dienstordnungen; Am 24. Juli 1995 geschah im Werk N 45 ein Ausstoß der Aerosole des Zäsiums - 137, dessen Größe 0,27 % der jährlichen Größe höchst zulässiger Größe des Ausstoßes für das Unternehmen bildete - das Entzünden des filtrierenden Stoffes in der Kammer G-1 der Anlage N 8; Am 14. September 1995 war im Werk N 235 bei dem Ersatz der Kappen und dem Schmieren der Schrittmanipulatoren von den selbstschreibenden und signalisierenden Geräten eine starke Erhöhung der Verschmutzung der Luft im Raum für die Operateuren mit den Alpha-Nukliden registriert. Die Führung der Abteilung gab als Hauptgrund des Vorfalls unvorsichtige Handlungen der Arbeiter bei dem Ersatz der Kappen an; Am 22. Oktober 1996 geschah im Werk N 235 in der Abteilung N 4, wo die Annahme und die Daueraufbewahrung flüssiger hochaktiver Abfälle der radiochemischen Produktion stattfand, die Druckentlastung des Serpentinsteines des kühlenden Wassers von einer der Kapazitäten - der Aufbewahrungsorte hochaktiver Abfälle. Daraufhin fand die Verschmutzung der Rohrleitungen des Systems der Abkühlung der Aufbewahrungsorte durch die entstandenen Fisteln auf dem Serpentinstein statt, die Radionuklide gerieten in das System der Abgabe des industriellen Wassers für Abkühlung der Behälter der Aufbewahrungsorte. Infolge dieses Zwischenfalles wurden haben zehn Arbeiter der Abteilung von der radioaktiven Strahlung von 2,2310-3 bis zu 4,8102 Sievert eine hohe Dosis erhalten. Am 20. November 1996 geschah im chemisch-metallurgischen Werk bei der Durchführung der prophylaktischen Arbeiten an der elektrischen Ausrüstung des Absauglüfters ein Aerosolausstoß von Radionukliden in die Atmosphäre, der 10 % vom erlaubten jährlichen Ausstoß des Werks bildete; Am 27. August 1997 wurde im Gebäude der Halle N 4 des Werks RT-1 in einem der Räume die Verschmutzung des Fußbodens mit der Fläche von eins bis zu zwei Quadratmeter entdeckt, die die Dosisleistung der Gamma-Strahlung vom Fleck bildete zusammen zwischen 40 und 200 Millicurie. Die Verschmutzung entstand als Ergebnis der Überfüllung des Loches eines laufenden Fließbands des Ofens EP-500/2 wegen Ausflusses aus dem Ventil beim Auswaschen des Kollektors mit der Desorbtionslösung; Am 6. Oktober 1997 war die Erhöhung des radioaktiven Hintergrunds im Montagegebäude 954 des Werkes RT-1 registriert. Die Messung der Leistung der Expositionsdosis zeigte eine Größe bis zu 300 Millicurie, mancherorts - bis zu 1000 Millicurie. Als Quelle des Entstehens des Strahlungshintergrunds hat sich der Kollektor des industriellen Wassers erwiesen, der zu einer Reparatur vorbereitet und in diesem Zusammenhang vom Wasser befreit war; Am 23. September 1998 war bei dem Anstieg der Leistung des Reaktors LF-2 ("Ludmila") nach dem Auslösen von A3 das zulässige Niveau der Leistung auf 10 % erhöht. Daraufhin geschah in einigen technologischen Kanälen eine Erhöhung des zulässigen Niveaus der Erwärmung des Wassers und in drei Kanälen die Druckentlastung eines Teiles der Uranstange, welches zur Verschmutzung der Ausrüstung und der Rohrleitungen des 1. Konturs führte. Der Inhalt von Xenon-133 im Ausstoß aus dem Reaktor übertraf im Laufe von 10 Tagen das jährliche zulässige Niveau. Der Reaktor wurde für eine planmäßige vorbeugende Instandsetzung angehalten; Am 9. September 2000 fand im Kombinat "Majak" die Abschaltung der Energieversorgung für 1,5 Stunden statt, was zu einem Unfall führen konnte. Der interregionale territoriale Ural-Bezirk von der Staatlichen Atominspektion wendete sich an die für den Naturschutz zuständige Staatsanwaltschaft des Tscheljabinsk Gebietes mit der Bitte um Durchführung der Untersuchung dieses Ereignisses. Nachdem die Staatsanwaltschaft den Appell des Bezirks geprüft hatte, fasste sie den Entschluss, auf eine Strafanzeige mangels Konsequenzen zu verzichten. (Im Buch von W. Kusnetzows. "Die nukleare Sicherheit" . "Die Hauptprobleme und der gegenwärtige Zustand der Sicherheit der Unternehmen NTZ RF". Moskau, 2003, S. 231-235.) Das sind die Unfälle und Explosionen, die durch die Wissenschaftler bekannt wurden, und wie viele gibt es, die der Öffentlichkeit verborgen geblieben sind? Warum ist Tschernobyl passiert? Durch solche Arbeit, durch ständige Pannen und Verheimlichung der Unfälle, durch die Gleichgültigkeit dem Schicksal der Menschen gegenüber, durch das Streben, Profite zu erzielen, passieren solche Tragödien wie Tschernobyl. Über welchen Unfall auf dem "Majak" erfuhr das Volk rechtzeitig? Wann wurde ihm geholfen? Wann wurden die notwendigen Maßnamen durchgeführt? Die Wahrheit sagte man über keinen Unfall, sogar jetzt noch verschweigt man einiges. Der schrecklichste Unfall auf "Majak" geschah 1957. Er ging in die Geschichte unter der Bezeichnung "Die Tragödie von Kyschtym" ein. Damals übertraf die Menge radioaktiver Strahlung die von Tschernobyl um 200 (zweihundert) mal, aber das wurde niemandem mitgeteilt. Die radioaktive Wolke bedeckte Tscheljabinsk, Swerdlowsk, Kurgan, Tjumen und Umgebung. In der Zone der radioaktiven Ansteckung mit dem Radius von 300 Kilometer haben 217 besiedelte Punkte, 270.000 (in Worten: Zweihundertundsiebzigtausend!) Menschen eine hohe Strahlendosis erhalten. . Im Übrigen: Man hatte 42 besiedelte Punkte und 12.000 Menschen doch umgesiedelt. Gleichzeitig wurden große tatarische Dörfer - jedes mit einer Bevölkerung bis zu drei-vier Tausend Menschen - in der Todeszone gelassen, sie sterben dort jetzt noch langsam aus. Die Mehrheit ihrer Bewohner liegt schon in den Gräbern, und die Überlebenden leiden zu 80 bis 90 % an der Strahlenkrankheit oder an Krebs. Mit einem Wort, Tataren sind in diesen Dörfern allesamt verkrüppelt, krank, unter den Kindern gibt es viele Behinderte. Die Haupttätigkeit des "Majaks" spiegelt sich gerade in diesen Menschen wider... Nach dem Zeugnis der Fachleute, als Ergebnis der planmäßigen und außerplanmäßigen Einleitungen der Atomabfälle, wurde die Umwelt mit einer Verschmutzung von 150 Millionen Curie auf eine Fläche von 267000 Quadratkilometern belastet. 437.000 Menschen, die auf diesem Territorium wohnten, haben eine hohe Strahlendosis erhalten. . Genauer gesagt, leben im Gebiet Tscheljabinsk anderthalb Millionen Menschen in der Gefahr radioaktiver Strahlung. Im heutigen Kombinat "Majak" wird die größte Gefahr der Welt hergestellt, und sein Bezirk gilt als das am stärksten durch Strahlen verpestete Territorium auf dem Planeten! Heute wird dort eine Milliarde Tonnen radioaktiver Abfälle aufbewahrt. Es ist auch bekannt, dass abgearbeiteter nuklearer Brennstoff aus anderen Ländern dorthin gebracht wird. Hier gibt es auch 231 nukleare Deponien unter der Erde und auf der Erdoberfläche. In den Seen und Sümpfen wartet die radioaktive Gefahr auf ihre Stunde. Aus diesen vergifteten Seen und Sümpfen sickert sie in den Fluss Tetscha durch, und kommt auf dem Flussweg in die oben genannten tatarischen Dörfer. Auf dem Territorium der Kombinat "Majak" gibt es 17 spezielle Wasserbehälter, in die flüssige radioaktive Abfälle geleitet werden; die allgemeine Fläche dieser Wasserbehälter beträgt 30-40 Quadratkilometer. In 200 Aufbewahrungsorten, die schon zu 80 % gefüllt sind, befinden sich 500.000 Tonnen fester radioaktiver Abfälle. Es ist auch bekannt, dass "Majak" vom Regierungsbezirk noch zusätzliche 100 Hektar Fläche bekommen hat. Es besteht kein Zweifel, dass auch diese Flächen mit den nuklearen Abfällen aus anderen Ländern gefüllt sein würden. Seit das "Majak" hier arbeitet, ist das Leben hiesiger Bewohner nicht mehr sicher, und Sicherheit der Erde, des Wassers ist auch nicht garantiert. Diese Menschen sind ständig der Strahlung ausgesetzt Der See Karatschaj, der in einen Aufbewahrungsort der flüssigen radioaktiven Abfälle umgewandelt wurde, wurde teilweise zugeschüttet, viel mehr, er wurde betoniert. So ein Beschluss wurde nach dem Orkan von 1967 gefasst. In dieser Gegend gibt es oft Orkane, einer von ihnen ist über dem See Karatschaj vorbeigerast. Es war so, als ob der Himmel sagen wollte: Wer mit dem Tod spielt, soll sehen, wozu seine gefährlichen Spiele führen… Der ungeheure Orkan brachte Mio. Curie radioaktiven Staubes, verstrahlte Tausende Menschen, Tausende Hektare landwirtschaftlicher Böden waren außer Betrieb, Dutzende von Dörfern wurden von der Strahlung verseucht. Nach diesen Ereignissen wurde der See Karatschaj teilweise zugeschüttet, und das radioaktive Wasser floss in unterirdische wasserleitende Schichten. Dieses verseuchte Wasser erreichte auf den unterirdischen Wegen das Flussbett des Flusses Meschalak. Fachleute glauben, dass auf der Fläche von 30 Quadratkilometern die unterirdischen Gewässer mit einem Umfang von 4 Mio. Kubikmeter mit Radionukliden verpestet sind und diese in den Fluss Meschalak durchsickern. Diese verseuchten Gewässer sind mehr als 100 Meter tief gegangen. Im See Karatschaj werden heute 120 Mio. Curie radioaktiver Abfälle aufbewahrt, im Alten Sumpf beträgt dieses Gift 2 Mio. Curie. Das alles sickert in den Fluss Tetscha durch. In Wirklichkeit sind alle hiesigen Gewässer mit Radionukliden gesättigt. Doch die größte Gefahr stellen die speziellen Wasserbehälter für die flüssigen radioaktiven Abfälle dar, die so genannte Kaskade von Tetscha. Die in den 50er-60er Jahren gebauten Dämme für die flüssigen Abfälle und die Seen, die mit solchen Abfällen gefüllt sind, können zu jeder Zeit überfüllt werden und durchbrechen. Von Zeit zu Zeit kommt das auch vor, und dann trägt der Fluss Tetscha radioaktive Nuklide durch die ganze Gegend. Starker Regen kann hiesige Dämme einfach unterspülen, und dann kann sich die radioaktive Seuche bis zum Nordpolarmeer durch das System der Flüsse Tetscha - Isset -Tobol -Ob erstrecken. Gelegen an der Tetscha 30 Kilometer flussabwärts von "Majak", wird das tatarische Dorf Musljumowo von den Killerwellen in wenigen Stunden erreicht, was mehrmals schon vorkam. Man muss sagen, dass die Kaskade der Wasserbehälter auf Tetscha illegal, ohne Lizenz funktioniert. Von 1957 bis jetzt leitet das Kombinat "Majak" zwei Mal in der Woche die radioaktiven Abfälle in Tetscha ein. Sie heißen planmäßige Ablässe, aber außerplanmäßige Ablässe zählt niemand. Wie man die Menschen und die Natur mit der Strahlung plangemäß anstecken kann, bleibt unverständlich Und obwohl man auf dem "Majak" weiß, dass man die Menschen mit der Strahlung systematisch vergiftet, leistet das Kombinat den Opfern keine Hilfe. Im Übrigen, stehen hinter dem "Majak" das Atomministerium, das Ministerium für Verteidigung, die Regierung Russlands, weil es ein staatliches Verteidigungsunternehmen ist. Das heißt, der russische Staat zerstört seine eigene Bevölkerung systematisch mittels der radioaktiven Strahlung. Diese verbrecherische Politik trifft insbesondere Tataren, die in der Zone der radioaktiven Ansteckung wohnen. Wir haben das volle Recht entrüstet zu sein, weil man die Opfer der Unfälle in den Jahren 1957-1967 aus den russischen Dörfern in die sicheren Orte umgesiedelt hat, und die tatarischen Dörfer in dieser Todeszone geblieben sind. Außerdem haben wir das Recht zu behaupten, dass sie hier speziell für ein unmenschliches Experiment als Versuchskaninchen gelassen wurden. Wie sich der Organismus eines ständig verstrahlten Menschen ändert, was man im Falle eines nuklearen Krieges beachten muss, welche genetischen Veränderungen in den Menschen stattfinden - die Antworten auf alle diese Fragen geben, um den Preis ihres Lebens, unsere Tataren. Schon seit mehr als 40 Jahren kommen Forscher aus Moskau und Tscheljabinsks zu ihnen, nehmen Analysen, studieren, sammeln geheimes Material. Aber den Tataren, die am Rand des Todes sind, können sie mit nichts helfen. In den russischen Ministerien, den geheimen Instituten und Archiven, in der Krankenstatistik sollen nicht wenige Informationen über verstrahlte Tataren gesammelt sein. Deshalb siedelt man diese Tataren nirgendwohin um, sie sind für ungeheure Experimente nötig, welche es in der Welt noch nicht gab. Diesem dunklen Kapitel widme ich mich später. Während die Industrie des Todes "Majak" arbeitet, droht hiesigen Einwohnern immer größere Gefahr. Wenn sich heute Tataren auf dem Tisch der Atomexperimente Russlands befinden, so kann sich morgen die ganze Bevölkerung des Gebietes Tscheljabinsk, sogar Russlands, in solch einer tragischen Lage befinden. Deshalb soll im Folgenden die Rede nur von der vollen Schließung des Kombinats "Majak" gehen. Es ist doch erstaunlich, dass russische Gelehrte, die die wirkliche Lage kennen, die Ökologen, die Juristen gar keine Gespräche über die Schließung des todbringenden "Majaks" führen. Nach ihrer Meinung muss man nur "verbessern", die Produktion "sicher“ machen, den See Karatschaj vollständig zuschütten, spezielle Werkhallen für die Überarbeitung der flüssigen Abfälle in feste Abfälle bauen, sie ordentlich überwachen, die von der Strahlung verseuchten Gebäude abreißen, den gefährlichsten 17. Wasserbehälter abschaffen, das Niveau des Wassers in der Kaskade von Tetscha herabsetzen, die mit der Strahlung angesteckten unterirdischen Wasser unter dem See Karatschaj beseitigen, so kann man der atomaren Katastrophe entgehen… Nach unserer Meinung, genügt das alles nicht, um das Atommonster zu fesseln, das den Tod sät. Das Kombinat "Majak" gefährdet die Sicherheit nicht nur von der Uralregion und Sibirien, sondern auch der ganzen Menschheit. Deshalb sollen die Menschen, insbesondere die, die hier wohnen, sich der Frage stellen, ob das Kombinat " Majak ", das ringsumher den Tod sät, notwendig ist? War es notwendig, es in dieser dicht besiedelten Region, mitten in den schönen Wäldern und Seen, in der Umgebung der reinen Flüsse, im Schutzgebiet des Planeten zu errichten?! Wenn es für die Atomindustrie notwendig war, warum hat man sie nicht in der menschenleeren Wüste oder auf einer unbewohnten Insel errichtet? Warum begann sie hier zu agieren? Wahrscheinlich ist die Zeit gekommen, diesen heimtückischen Fehler Stalins, der vor mehr als einem halben Jahrhundert begangen wurde, zu korrigieren. Dazu rufen tausende Opfer der Strahlung, die vorzeitig aus dem Leben gegangen sind, tausende Kranke, die einen qualvollen Tod sterben, ausgelöschte Sippen und Dörfer, die vergiftete Erde und das Wasser! JETZT STERBEN HIER HAUPTSÄCHLICH TATAREN, ES GESCHIEHT DER MASSENVERFALL VON TATAREN, DOCH WENN DAS "MAJAK" SEINE ARBEIT FORTSETZT, BLEIBT HIER NIEMAND AM LEBEN, DIE STRAHLUNG WIRD ALLE ALLMÄHLICH EINHOLEN. Das bedeutet, die Rede soll nur von der vollen Schließung des Kombinats "Majak" sein. Außerdem müssen wir einen Schadenersatz für die Menschen, vor allem für die Tataren, die in der Todeszone gelassen wurden, und auch ihre Übersiedlung in die sicheren Orte fordern. Es ist ein Problem, das Beschlüsse auf staatlichem Niveau erfordert. Aber wenn das Volk unten schweigen und stumm sterben wird, so wird oben aller Wahrscheinlichkeit nach überhaupt nichts passieren. Deshalb haben wir allen Lebenden über das Schicksal der Tataren erzählt, die an der Strahlung sterben, über die Tragödie der tatarischen Dörfer, die zum Verfall verdammt sind. Lesen Sie und erzittern Sie: heute sind Tataren in solch einer tragischen Lage, morgen kann ein solches Schicksal auch Sie ereilen. Die Strahlung fragt nicht nach der Nationalität, sie kann nach einem Minister, einem Präsidenten, nach uns greifen. Ja, in Russland ist der Tod unter der Erde versteckt. In den grenzenlosen Weiten Russlands gibt es etwa hundert Plätze für die Aufbewahrung der nuklearen Materialien, die Mehrheit von ihnen liegt unter der Erde. Mit den russischen nuklearen Abfällen und den atomaren Übungsplätzen sind nicht nur das Uralgebirge, sondern auch die Halbinsel Kola und Nowaja Semlja gespickt… 1961 wurde hier zum ersten Mal in der Welt eine Achtundfünfzigmegatonnen-Wasserstoffbombe gesprengt. Ihre Macht übertraf 6000 Mal die Kraft der atomaren Ladung, die auf Hiroshima geworfen wurde! Die Detonationswelle dieser Bombe hat die Erde drei Mal überholt, der atomare Pilz ist in die Höhe von 60 Kilometer gestiegen. In der ganzen Nordhemisphäre sind radioaktive Ablagerungen abgefallen. Wir, die Bewohner Russlands, sind unter solchen ungeheueren Bedingungen geboren worden, sind unter den radioaktiven Abfällen aufgewachsen und versuchen noch, unter den unmenschlichen Umständen zu existieren. Deshalb muss man sich über den Überfluss an geistig Zurückgebliebenen, Kranken, Krüppeln, und Geisteskranken in diesem Lande nicht wundern. Indem es die nuklearen Waffen auf seinem Territorium hergestellt und erprobt hat, hat Russland seine Bevölkerung ununterbrochen verseucht. Wie die Gelehrten sagen, zerfällt das Plutonium, das in die Erde, das Wasser, die Luft, in den menschlichen Organismus geriet, vollständig nur nach 24 Tausend Jahren. Und bis dahin zerstört es den Menschen, seine Gattung, seine Umgebung … Es ist bekannt, dass heute Russland über Vorräte an 130 Tonnen Plutonium und an 1050 Tonnen Uran, in 120000 Einheiten nuklearer Waffen verfügt. Das ist die Hälfte der Weltvorräte an nuklearen Waffen. Russland ist IM VOLLEN SINNE DES WORTES DAS LAND DER NUKLEAREN GRABSTÄTTEN: von 1949 bis 1990 sind hier 715 nukleare Tests durchgeführt. Diese Tests und diese Uran-Plutonium-Grabstätten wurden zur Hauptbedrohung der Gesundheit der Bevölkerung des Landes. Die wahnsinnige Wettrüstung, das Geklirre mit den nuklearen Waffen entpuppt sich als qualvoller Tod von Millionen. Heute ist in Russland der Tod schon auf die Oberfläche der Erde herausgekommen, die Atomsense mäht alles auf ihrem Weg: die Kinder, die Frauen, die Alten und die Jungen, sie schont niemand. Unter ihren Opfern sind sowohl einfache Bauern und die Arbeiter des "Majaks", als auch die höchsten Leiter des "Majaks", die an der Strahlung und an Krebs starben. Heute ist es für niemand mehr ein Geheimnis, dass Radionuklide, die in den Organismus des Menschen geraten, Krebserkrankungen auslösen. Deshalb sind die, die in der Nähe der Atomkraftwerke, der atomaren Übungsplätze und anderer nuklearen Objekte leben, zu radioaktiver Verstrahlung verdammt. 6-7-mal häufiger als andere Menschen erkranken sie an Krebs. Die Strahlung ist dadurch gefährlich, dass sie nicht sichtbar ist, sie hat weder Geruch, noch Geschmack noch Farbe. Mit einem Wort: die Menschen merken gar nicht, wo und wie sie verstrahlt werden. Das geschah mit den ländlichen Tataren, über die wir Ihnen erzählen. Sie lebten auf dem von der Strahlung verseuchten Territorium, und wussten darüber jahrelang nichts. Und die, die es wussten – Atomspezialisten, die Behörden - fanden es nicht nötig, die Menschen zu informieren und in Sicherheit zu bringen… Jetzt sterben die, die wussten und die, die nichts wussten über die Strahlung, infolge der Strahlung und Krebserkrankungen. Heute gibt es kein Land mehr mit der Bezeichnung „die UdSSR“, das seine Bürger den qualvollen Leiden auslieferte. Es gibt jetzt quasi niemand, der dafür zuständig wäre, es gibt keinen, der verantwortlich für die Atomtragödie auf dem "Majak" sei… Nichtsdestoweniger soll die Geschichte des "Majaks" als Lehre und Warnung für die künftigen Generationen dienen. Deshalb haben wir beschlossen, darüber den Menschen zu erzählen. Die Meinung eines Wissenschaftlers (Kadyrow M.G. "Die Wirkung der ionisierenden Strahlung auf den lebenden Organismus" (Nach den Materialien des Unfalles von Tschernobyl.) - Im Buch "Auf den Wegen zur geistig - ökologischen Zivilisation". Kazan, 1996, S. 96-97) : "Die Strahlung ist wirklich lebensgefährlich. Bei den großen Dosen ruft sie die ernsthafte Beschädigungen des Gewebes hervor, und bei den kleinen Dosen kann sie Krebs erregen und genetische Defekte hervorrufen, die sich bei den Kindern und Enkeln des Menschen, der verstrahlt wurde oder bei seinen fernen Nachfahren zeigen können... Der Einfluss der Strahlung auf den Organismus des Menschen hängt von der Dosis und der Zeit der Strahlung ab. Die sehr großen Dosen der Strahlung etwa 100 Gray (J/kg) verursachen ernste Schäden des zentralen Nervensystems, der Tod tritt im Laufe von einigen Stunden oder Tagen ein. Bei der Dosis der Strahlung von 10 bis zu 50 Gray stirbt der Mensch nach einer Woche oder nach zwei Wochen an den Blutergüssen im Magendarmtrakt. Bei der Dosis von 3-5 Gray der Verstrahlung des ganzen Körpers ist die Sterblichkeit 50 % wegen der Zerstörung der Zellen des roten Knochenmarkes - der Hauptkomponente des Blutsystems des Organismus. Die Kinder sind gegenüber der Wirkung der Strahlung äußerst empfindlich. Bei der Verstrahlung des Knorpelstoffes mit den verhältnismäßig kleinen Dosen kann das Wachstum der Knochen verzögert werden und stehen bleiben. Die Anomalien der Entwicklung des Skelettes der Kinder können bei der summarischen Dosis etwa zehn Gray entstehen. Die Verstrahlung des Gehirns des Kindes kann bei der Strahlungstherapie Veränderungen in seinem Charakter hervorrufen, zum Verlust des Gedächtnisses, und bei sehr kleinen Kindern - zum Schwachsinn und Idiotie führen. Wenn eine Schwangere, besonders zwischen der achten und fünfzehnten Woche der Schwangerschaft eine hohe Strahlendosis erhält, wenn die Rinde des Kopfgehirns gebildet wird, so kann ein geistig hinterbliebenes Kind geboren werden. (Kadyrow M.G. "Die Wirkung der ionisierenden Strahlung auf den lebenden Organismus" (Nach den Materialien des Unfalles von Tschernobyl.) - Im Buch "Auf den Wegen zur geistig - ökologischen Zivilisation". Kazan, 1996, S. 96-97) Wie wir schon gesagt haben, sind heute alle Lebensareale der Tataren von Russland in nukleare Übungsplätze umgewandelt. Die Turan-Steppen von Orenburg und Kasachstan sind von den Atombomben umgegraben, die Region Idel-Ural (Wolga–Ural–A.T.) ist mit den Aufbewahrungsorten der nuklearen, chemischen und bakteriologischen Waffen gespickt. Das alles wurde ohne jede Vereinbarung mit den hiesigen Bewohnern gemacht, sie wurden über die Todesgefahr nicht benachrichtigt. So war es und jetzt geht es genauso weiter. Um nicht unbegründet zu sein, werden wir ein Beispiel anführen. Es geht um das Verbrechen des sowjetischen Staates gegen das eigene Volk, das in den Steppen von Orenburg im Sommer 1954 passiert ist. Hier hat man eine Atombombe gesprengt, ohne lokale Bewohner zu benachrichtigen und sie an einen sicheren Ort umgesiedelt zu haben. Wie Sie sehen, brachte man die Bomben, die auf dem "Majak" hergestellt wurden, nicht weit weg, man sprengte und testete sie hier auf den tatarischen Erden, in den Orenburger und kasachischen Steppen. Das Atomexperiment auf dem Übungsplatz Tozk des Orenburger Gebietes war ungeheuer, weil die hier abgeworfene Bombe zweimal stärker war, als jene zwei Ladungen, die in Hiroshima und Nagasaki gesprengt waren. Die Zeitung "Dayly Commercial" (N 75, 25.04.98) schreibt darüber: "Am Morgen den 14. September 1954 wurde über Übungsplatz von Tozk, der sich in Gebiet Orenburg befindet, von einem Flugzeug von der Höhe von acht Kilometern eine Atombombe abgeworfen. In der Höhe von 350 Meter von der Erde explodierte sie. Ihre Leistung war 400 Kilotonnen des Trotiläquivalents, sie beträgt fast das Doppelte, als bei den Bomben, die auf Hiroshima und Nagasaki abgeworfen wurden. Es ist fast ein halbes Jahrhundert vergangen, aber ungeachtet der jetzt verhältnismäßig sauberer Umwelt in der Zone der nuklearen Explosion von Tozk, war auch für den Zeitraum von 1985 bis 1993 ein starkes Wachstum von onkologischen und übrigen Erkrankungen der Bevölkerung verzeichnet worden. Nach den Angaben der Spezialisten der Uralabteilung der Russischen Akademie der Wissenschaften, kommen bei der Bevölkerung, die in der Nähe des Übungsplatzes lebt, häufiger vor als vor der Explosion der Bombe. Bösartige Neubildungen der Atmungsorgane steigerten sich um 258 %, der Schilddrüse um 260 %, des Hautkrebses um 131 %, und die Erkrankungen von dem Lymph- und Blutsystem um 670 %. Allgemeine Krebserkrankungen der Kinder haben sich verdoppelt, die Sterblichkeit der Bevölkerung hat von 1964 bis 1991 2,3-mal zugenommen. Bei den Bewohnern entdeckte man erhöhtes Niveau der Chromosomschäden, praktisch so, wie in Brjansk Gebiet auf dem Territorium "der Spur von Tschernobyl". Alles, was hier gesagt wurde, ist Wahrheit, doch eines wird verschwiegen. Die, auf die man die Bombe tatsächlich abgeworfen hatte, die dem qualvollen Tod geweiht wurden, sind TATAREN... Die Bomben, die auf den tatarischen Erden vom "Majak" hergestellt worden sind, werden wiederum an den tatarischen Böden und an Tataren getestet! Und die Tataren werden in den Strahlungsgebieten, wie in Gebiet Tscheljabinsk, gelassen, für die Atomtests zu sterben. Es sieht so aus, dass Russland unser Volk für ungeheure Experimente braucht. Deshalb muss es auf dem infizierten Boden leben. Russland hat sich nie um Tataren geschert, heute schmilzt es unser Volk in seinen Atomkesseln...
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